Holz und Gitarrenbau

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Wenn ich ein Instrument handhabe oder baue, habe ich die Wälder und Bäume im Blick, aus denen das Holz stammt. Es handelt sich um vier oder fünf Wälder, die sehr unterschiedlich sind und weit enfernt, auf verschiedenen Kontinenten liegen. Im Instrument werden sie zu einem harmonischen Klang und einer einzigartigne Schönheit vereinigt.

Decke und Lagerung

Die Gitarre

Die Decke
Das Herz einer Giatarre ist ihre Decke, d.h. der Teil, der die von den Saiten erzeugten Tönen empfängt und sie verstärkt wiedergibt. Dieser Teil muss also wie eine empfindliche Antenne fähig sein, jede Nuance und Dynamik, die der Musiker (gendern ?) mit seinen Fingern erzeugt, zu empfangen. Die Decke benötigt daher außergwöhnliche Eigenschaften: Eine perfekte Mischung aus Widerstandsfähigkeit, Leichtigkeit und Elastizität.
Der Holzschlag
Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte das Holz nicht undifferenziert gefällt und verarbeitet werden, wie bei dem Bemühen, einen großen Ertrag zu niedrigen Preisen zu erreichen. Um das Holz für eine gute Decke zu gewinnen, muss die Struktur des Holzes beachtet werden. Beim Schnitt jedes einzelnen Stücks muss der Richtung der Holzfasern gefolgt werden, das so wenig wie möglich reißen sollte. Die Fasern bilden das Grundgerüst des Holzes, sie geben ihm die spezifischen Eigenschaften.
Die Holzlagerung
Nach dem richtigen Holzschlag ist die richtige Lagerung erforderlich. Zwischen dem Holzschlag und der Auswahl durch den Intrumentenbauer können mehrere Jahre vergehen. In dieser Zeit verliert das Holz den größten Teil seiner natürlichen Feuchtigkeit; enthaltete Harze und andere Substanzen kristallisieren und setzen sich ab. Mit einer langen, sorgfältigen Lagerung wird das Holz leichter und stabiler, ohne seine natürliche Festigkeitzu verlieren. Die Holzreifung setzt sich danach weiter fort, in den Händen des Musikers.

Das Holz
einer Gitarre ist ein sehr sonderbares Element. Die Gesetze des Lebens und der Geist, der die Natur erfüllt, ergeben eine raffinierte, einzigartige Struktur.

Die Qualität des Werkstoffes
ist ganz wichtig, wenn man von Instrumenten schaffen möchte, die ein künstlerisches Schaffen ermöglichen. Es ist ein schöner Gedanke, dass Wälder und Bäume uns das Holz als unentbehrlichen Werkstoff zur Verfügung stellen, wodurch sich eine Verbindung zwischen der Schönheit der Natur, dem handwerklichen Geschick der Instumentenbauer und dem kunstvollen Spiel der Musiker ergibt.

Die bewusste Holzauswahl

Der gitarrenbauer

Die richtigen Hölzer
Die Arbeit eines Gitarrenbauers beginnt damit, je nach gewünschtem Instrument die richtigen Hölzer mit den geeigneten strukturellen, akustischen und ästhetischen Eigenschaften gezielt auszuwählen,. Bei der Auswahl der Hölzer werden die Umweltaspekte und die Nachhaltigkeit berücksichtigt.
Geschichte des Holzes
Im Laufe der Jahrhunderte wurden viele verschiedene Hölzer für den Bau von Instrumenten verwendet. Deren Auswahl hing u.a. von den geografischen Entdeckungen und den damaligen Handelsbeziehungen ab. Häufig wurden die billig verfügbaren Hölzer aus den Kolonien verwendet, während in einigen Ländern, wie z.B. Italien, die Handwerker (Tischler, Kunsttischler und Hersteller von Musikinstrumenten) eher lokale Hölzer, wie Fichte, Ahorn oder Pappel sowie das Holz von Obstbäumen, wie Birn-, Nuss-, Kirsch- und Apfelbäumen, nutzten.
Die Zeder
Der Gitarrenbauer von heute hat hingegen größere Auswahlmöglichkeiten, täglich werden neue Holzarten entdeckt und vermarktet. Unter denen gibt es einige, die für den Bau von Musikinstrumenten gut geeignet sind. Das berühmteste Beispiel ist wahrscheinlich die Zeder (korrekter: Riesen-Lebensbaum = Thuja plicata), die in den 60-er Jahren von José Ramirez entdeckt wurde. Wahrscheinlich hat der italienische Geigenbauer Pietro Gallinotti bereits Jahrzehnte zuvor damit experimentiert.
Die Hölzer des modernen Gitarrenbaus
Während für die Decke nur wenige Hölzer geeignet sind, gibt es für Zargen und den Boden eine Vielzahl geeigneter Hölzer, deren Nachhaltigkeit zertifiziert wurde. Diese Hölzer müssen den Vergleich mit dem besten Palisanderholz nicht scheuen, sowohl im Hinblick auf die akustischen als auch die ästhetischen Eigenschaften, z.B. Pau Ferro, verschiedene Arten von Ebenholz und Grenadill, Ovangkol, Ziricote, Bocote, Padouk sowie einheimische Hölzer, wie Ahorn, Nussbaum und Zypresse.
Wie viel kostet ein handwerkliches Instrument?
Eine Studio-Gitarre?
Viele Gitarrenbauer bieten ein günstiges Studio-Modell an, um die Nachfrage nach preiswerten Instrumenten zu befriedigen. Dahinter steckt die Idee einer geringen Wertbeständigkeit, die für eine handwerklich gebaute Gitarre nicht akzeptabel ist.
Der Preis jedes Instrumentes hängt von dem Wert der verwendeten Werkstoffe, von der Komplexität der Herstellung und des Zubehörs ab. Die Klangsqualität ist dagegen durch die Qualität der verwendeten Hölzer, deren Abstimmung beim Bau und der Sorgfalt der Ausführung ab. Der Preis und die Klangsqualität müssen dabei nicht zwangsläufig übereinstimmen.
Bei jedem Instrument, das ich baue, suche ich die höchste Qualität. Denjenigen, die ein Instrument zu einem erschwinglichen Preis wünschen, kann ich verschiedene Lösungen anbieten, die zu sehr geringen Preisen führen: Z.B. nicht zu viel ausgearbeitete ästhetische Zusammenstellungen; leistungfähige aber nicht prunkvolle Mechaniken. Auch die Typologie eines Etuis kann viel darauf einwirken, und wem keine langen Flugreisen unternimmt, ist ein normales hartes Etui ausreichend. Außerdem biete ich den Studierende an Musikhochschulen besondere Bedingungen an. Setzen Sie sich also mit mir in Verbindung!